Eigentlich geht es bei uns in der Laborküche ja ganz schön bunt zu. Heute haben wir aber einem Klassiker mal die Farbe entzogen und servieren euch eine weiße Leinwand mit ein paar minimalen Farbakzenten. Und wir finden, dass das Weiße Chili sin Carne Potenzial hat, der nächste Star in unserer Wunderkammer der Rezepte zu werden…
Ein ordentliches Chili steht schon seit Monaten bei uns auf der To-Cook-Liste. Bisher konnte ich mich aber nie aufraffen, mir ein blogtaugliches Rezept auszudenken und habe nur schnell völlig unambitioniert und frei Schnauze etwas zusammen gekocht, damit etwas zu Essen auf dem Tisch steht. Da bleiben dann weder Zeit noch Nerven, um alle Zutaten akkurat zu notieren oder gar aufregende Fotos zu knipsen. Manchmal, das gestehe ich, habe ich einfach keine Lust, aus dem Essen ein riesen Happening zu machen. So gern ich Toastenstein auch habe. Manchmal will man einfach nur das Essen essen und fertig. Für solche Momente bietet sich übrigens auch unser Chili sin Carne-Salat an. Gut zum Mitnehmen. Gut für faule Tage.
Auf das Chili bin ich eigentlich nur durch einen blöden Zufall zurückgekommen. Ich hatte auf Pinterest nach veganen Hühnchen-Rezepten gesucht, von denen ich mich inspirieren lassen wollte. Irgendwas wie Chicken Nuggets oder ein indisches Butter Chicken, weil wir so etwas noch gar nicht auf dem Blog haben. Klar, die Seitan-Sticks sind schon verdammt nah an Nuggets dran, aber eben auch knapp dran vorbei. Und bei meiner Suche war ich auch leider nur mäßig erfolgreich, aber fand dafür ein Rezept für White Chicken Chili und dachte mir „Och, da kann man noch was draus machen!“
Weißes Chili klingt einfach schon so herrlich merkwürdig, weil jeder bei Chili automatisch an etwas leuchtend Rotes denkt. Und da unsere Weiße Pizza schon so gut bei euch ankam, warum nicht die Idee weiterspinnen und auch ein weißes Chili zaubern? Ist das zu abstrus? Zu sonderbar? Möglicherweise, aber unsere schlimmste Sünde am kulinarischen Himmel dürfte es vermutlich nicht sein. Ich glaube da bleibt unser Gurken-Gyros immer noch unangefochten. Also, wohlan: ein weißes Chili!
Und hier ist es auch schon! Vom ursprünglichen White Chicken Chili ist die Essenz noch übrig geblieben und das dürfte der Frischkäse, die weißen Bohnen und der Mais sein. Alles andere ist munter dazu gedichtet. Ein bisschen mehr Gemüse, ein paar richtige Chilischoten, weil wir die zuhause auch gerne ins normale Chili werfen. Und Räuchertofu, weil ich dann irgendwie doch keine Lust hatte, selber veganes Hühnchen zu basteln und lieber auf den rauchig schmauchigen Liebling zurückgreifen wollte. Alles in allem eine aufregende Nummer. Maddin konnte das Chili nur bei geschlossenen Augen erkennen. Für ihn war der Mindfuck einfach zu groß, ich hingegen fand die Idee mal ganz erfrischend. Und was sagt ihr? The Good, the Bad or the Ugly?
Weißes Chili sin Carne mit Räuchertofu
Zutaten
- 500 g Weiße Bohnen (gekocht)
- 175 g Räuchertofu
- 75 g Veganer Frischkäse
- 600 ml Gemüsebrühe
- 1 Dose Mais
- 2 Chilischoten (grün)
- 1 Paprika (rot)
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 1 TL Chili-Flocken
- 1/2 TL Thymian
- 1/2 TL Kümmel
- 1/2 TL Koriander (getrocknet)
- Räuchersalz, Pfeffer
Anleitungen
- Die Hälfte der weißen Bohnen, den Frischkäse und die Gemüsebrühe in eine Mixer geben und miteinander pürieren.
- Knoblauch schälen und fein hacken. Die Zwiebel schälen und zusammen mit dem Räuchertofu würfeln. Alles in einen Topf mit etwas Öl geben, die Gewürze hinzufügen und andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind.
- Paprika und Chilischoten waschen, würfeln und mit dem Mais in den Topf geben. Anschließend mit der Brühe-Mischung aufgießen und die Bohnen hinzufügen. Alles für mindestens 20 Minuten köcheln lassen.
- Zum Schluss noch einmal kräftig abschmecken und das Chili ist servierfertig!
Hmm klingt nicht schlecht für meinen Geschmack! 🙂 Nur Kümmel würde ich vermutlich weglassen.
Liebe Grüße,
Cindy ❤ http://www.fraeulein-cinderella.de