Manchmal treibt das Leben komische Blüten. Und das Internet sowieso. Wir finden ja so ziemlich überall Inspiration für unsere Rezepte. Aber wir hätten nicht gedacht, die Idee für ein Szegediner Tofu-Gulasch ausgerechnet auf dem Speiseplan eines Krankenhauses zu finden…
In einer der Facebook-Gruppen wurde der Speiseplan eines Krankenhauses aus unserer Heimatstadt Bielefeld geteilt. Klingt erst einmal unsexy? Ja. Vor allem klingt das leider auch unvegan. Wir lesen immer wieder von Desastern in Krankenhäusern in Bezug auf vegane Ernährung. Da ist man schon krank, will eigentlich überall lieber sein als im Krankenhaus – und was gibt es? Zum Frühstück einen Milchjoghurt, mittags Rinderbraten und abends Brot mit Putenwurst und Käse. Wenn der Wunsch nach veganem Essen nicht völlig ignoriert (oder vergessen) wird, sieht die Alternative auch nicht viel besser aus: Trockenes Brot und eine Banane. (Alles schon gelesen!) Das scheint dann vielerorts das höchste der Gefühle und der Kochkunst zu sein. Diese Erfahrungsberichte finden wir, ehrlich gesagt, immer irgendwas zwischen traurig, unverschämt und allen voran unnötig.
Aber es geht auch anders: Der besagte Essensplan kam aus der Kategorie „Krankenhausessen, wie es sein sollte“. Es gab eine eigene Vegan-Spalte, so dass man sich fast im Schlaraffenland wähnte: Im Angebot waren unter anderem vegane Lasagne, Chili sin carne und eben auch Szegediner Tofu-Gulasch! Das klang erst einmal wirklich verlockend, vor allem nach den ganzen Horror-Stories, die wir sonst so vernommen haben. Wir haben aktuell aber nicht vor, das Krankenhaus von innen zu sehen (#dreimalaufholzgeklopft). Was also tun, wenn wir trotzdem Lust auf die Gulasch-Variante mit Sauerkraut haben? Natürlich das, was wir sonst auch tun: kurzerhand unsere eigene Version des Klassikers entwerfen. Ordentlich Sauerkraut und Räucher-Tofu, Knoblauch, Gewürze und Paprika sorgen für eine wohlschmeckendende Offenbarung. Kann man alleine essen, aber natürlich auch in Kombination mit Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Und da können wir uns sehr gut vorstellen, dass es die Genesung ankurbelt.
Wenn das nicht lecker klingt, dann weiß ich auch nicht. Und solltet Ihr um einen Krankenhaus-Aufenthalt nicht herumkommen, könnte das evangelische Johannesstift-Krankenhaus in Bielefeld bestimmt eine Option sein. Wir sind zumindest der Meinung, dass es nichts Schlimmeres gibt, als Patienten Essen anzubieten, das sie anwidert. Für unser Verständnis ist das auch eher kontraproduktiv. Aber an dieser Stelle ist der Johannisstift wirklich eine löbliche Ausnahme und geht vorbildlich voran!
Klassiker in vegan – Szegediner Tofu-Gulasch
Zutaten
- 350 g Räuchertofu
- 300 g Sauerkraut
- 2 Paprika (rot und grün)
- 3 Zwiebeln
- 4 Knoblauchzehen
- 700 ml Gemüsebrühe
- 150 ml Pflanzensahne
- 3 EL Tomatenmark
- 1 EL Paprikapulver (edelsüß)
- 1 TL Majoran
- 1/2 TL Paprikapulver (rosenscharf)
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- 1 Lorbeerblatt
- Pfeffer, Salz
Anleitungen
- Als erstes den Tofu in grobe Würfel schneiden und in einem Topf oder einer tiefen Pfanne mit etwas Öl knusprig anbraten.
- In der Zwischenzeit Paprika und Zwiebeln in grobe Stücke schneiden und den Knoblauch fein hacken.
- Wenn der Tofu von allen Seiten knusprig angebraten ist, die Zwiebeln und den Knoblauch hinzufügen und garen, bis die Zwiebeln glasig werden. Anschließend die Paprika hinzufügen und für ca. 10 Minuten schmoren.
- Nun die Gewürze, das Tomatenmark und das Sauerkraut hinzufügen, umrühren und mit Gemüsebrühe aufgießen. Das Gulasch für ca. 20 Minuten (ohne Deckel) köcheln lassen.
- Zum Schluss die Sahne hinein geben, umrühren und nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, und das Gulasch ist servierfertig.
Das Rezept war sehr einfach und voll lecker