Zerquetschen, matschen, platt machen, bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln. Das klingt jetzt eher wie ein schlechter Splatterfilm, wir machen heute aber etwas ganz Ähnliches in unserer Küche! Bei uns gibt es nämlich Quetschkartoffeln und zu denen darf man ruhig ein bisschen grob sein!
Jedes Mal, wenn es bei uns Kartoffeln gibt, schauen wir uns gegenseitig an und sagen im Brustton der Überzeugung: „Wir sollten viel öfter Kartoffeln essen!“ Machen wir dann aber irgendwie nie. Weil Kartoffeln ja so schrecklich kompliziert sind. Man muss sie schälen und kochen, und das alleine dauert ja fürchterlich lange. Dann muss man sie vielleicht auch noch klein schneiden oder stampfen. Oder, Gott bewahre, erst abkühlen lassen. Kartoffeln sind einfach so aufwändig!
Das sagen wir uns jedenfalls immer, wenn wir versuchen mit Worten herum zu rudern, um Rechtfertigungen zu finden, warum wir sie nicht öfter essen. Denn so ein Pott voll Nudeln ist ja viel schneller fertig. Und Couscous! Da muss man ja quasi gar nichts tun. Reis geht vielleicht auch noch, hat aber Tendenzen, schwierig werden zu wollen. Ankleben am Topf. Das Erreichen der perfekten Konsistenz. Ihr wisst schon. Moment… wisst ihr das wirklich? Oder sind das nur wir? Sind wir vielleicht einfach nur faul, während ihr fast täglich üppige Kartoffelgelage feiert?
Es bleibt fraglich. Aber mit unseren Quetschkartoffeln begeben wir uns auf recht unkompliziertes Terrain und stellen fest: „Och, so schlimm war das jetzt ja gar nicht“, denn das Schälen fällt aus. Das Schneiden auch. Okay, gekocht und gebacken werden müssen sie, aber das erfordert jetzt nicht so viel Manpower – und der größte Spaß liegt eindeutig im Quetschen…
…dafür muss man nämlich nicht grazil mit einem Messer umgehen können, sondern kann einfach nur ungeniert draufhauen. Frust ablassen. Interne Konflikte kanalisieren. Sich kostenintensive Therapiesitzungen sparen. Dem Weltfrieden ein bisschen näher kommen.
Ihr könnt die Quetschkartoffeln auch einfach nur machen, weil ihr Hunger habt. Ist auch eine Option. Wir servieren noch eine grüne Sauce aus Avocados, Paprika und viiiel Petersilie dazu. Macht die Sache noch ein bisschen runder und sorgt für noch mehr Geschmack. Viel hilft ja bekanntlich auch viel. In diesem und auch im übertragenen Sinne: Haut rein!
Rustikale Quetschkartoffeln mit grüner Sauce
Zutaten
Quetschkartoffeln
- 1,5 kg Kartoffeln (festkochend)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 TL Rosmarin (gehackt)
- Olivenöl
Grüne Sauce
- 100 g Veganer Quark
- 1 Avocado
- 1/2 Paprika (grün)
- 1 Bund Petersilie
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Zitronensaft
- 1 TL Thymian
- Salz, Pfeffer
Anleitungen
- Die Kartoffeln waschen (nicht schälen!) und in einem Topf mit Wasser kochen, bis sie nahezu weich sind.
- Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit einem Stampfer oder der Unterseite eines Topfes leicht zerdrücken.
- Nun die Knoblauchzehe fein hacken und mit Rosmarin und Olivenöl vermengen. Anschließend gleichmäßig die Kartoffeln mit dem Öl bestreichen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180° (Umluft) backen, bis die Kartoffeln goldbraune Kanten bekommen.
- Für die Sauce alle Zutaten in einen Mixer geben und miteinander pürieren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und schon ist sie fertig.
Moin, ich habe die Kartoffeln am Sonntag gemacht und wir waren total begeistert von den Kartoffeln und dem Dip!
Danke, für die Idee!