Ein klassischer Fall von „Ist das vegan oder kann das weg?“ Natürlich ist das Möhrengrün vegan. Und um Himmels Willen, natürlich kann das nicht weg, das kann man doch noch essen! Wer uns jetzt für bescheuert hält, darf uns einmal in die Laborküche folgen. Hier entlang bitte zum Möhrengrün-Pesto, wir haben da schon etwas vorbereitet…
Liebes Möhrengrün, dies ist meine Bitte um Verzeihung! Als ich noch klein war, wusste ich nicht, was man mit dir anfangen sollte. Du warst einfach nur der grüne Büschel, an dem man ziehen musste, damit die Möhren aus der Erde kommen. Wenn du beim Kochen auf dem Haufen mit den Küchenabfällen gelandet bist, griff meine kleine Faust nach dir und plötzlich warst du der Besen in meiner Sandkiste, denn mit dir konnte man so gut alles von der Schippe fegen. Und du warst meinem Kaninchen und Meerschweinchen ein gutes Futter. (Wenn ich dich mal nicht als Putzutensil missbraucht habe, versteht sich!)
Als ich dann älter war, alt genug um nicht mehr in der Sandkiste zu spielen und meine eigene Küche zu benutzen und vor allem auch alt genug um einen richtigen Besen zu bedienen, behandelte ich dich nicht besser. Denn ich knüddelte dich in eine Tüte und beendete dein Dasein in der Mülltonne. Nicht einmal den Komposthaufen gönnte ich dir. Und manchmal, wenn sich eine Möglichkeit auftat, ließ ich dich auch einfach gleich im Supermarkt liegen. Hoffend, dass sich schon jemand anderes um dieses leidliche Übel kümmern würde. Irgendjemand, nur nicht ich. Denn ich wusste immer noch nicht, was man mit dir anfangen sollte.
Ich schaute dumm aus der Wäsche, als mir dann einen schönen Tages jemand beim Kochen über die Schulter schaute und seiner Empörung freien Lauf ließ. „Was tust du denn? Das kann man doch noch essen!“ schallte es und ich verstand die Welt nicht mehr. Ja! Das Möhrengrün kann man tatsächlich essen. Es schmeckt ein bisschen nach Petersilie. Zart. Und würzig. Und so inflationär, wie ich hier mit Petersilie umgehe, kann man auch mit dem Möhrengrün umgehen. Ab damit in die Suppe. Ran ans Gemüse, in den Salat oder die Sauce. Und… man kann auch Möhrengrün-Pesto damit machen. Wer hätte das gedacht? Mea culpa, Möhrengrün. Mea maxima culpa!
Möhrengrün-Pesto – Resteverwertung Deluxe!
Zutaten
- 50 g Möhrengrün
- 50 g Mandeln
- 100 ml Olivenöl
- 2 EL Hefeflocken
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
Anleitungen
- Das Möhrengrün unter fließend Wasser kurz abspülen und sanft mit einem Handtuch trocken drücken. Dann in grobe Stücke schneiden. (Holzige, feste Stiele können abgeschnitten werden.)
- Den Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Mandeln grob hacken.
- Dann alle Zutaten in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab zu einer sämigen Massen pürieren und zum Schluss noch kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Das Pesto in ein sauberes Schraubglas füllen und bis zum Verzehr im Kühlschrank lagern.
Das ist ein tolles Rezept. Und schmeckt wirklich gut.
Liebe Grüße,
Heike
Hallo,
bin vor ein paar Wochen auf das Rezept gestoßen und mache seitdem aus allem moglichen das Pesto, Möhrengrün, Radieschen- oder Rettichgrün, rote Bete- oder Kohlrabibläter, usw. Ich verwende auch die verschiedensten Nüsse, z.B. auch geröstete Haselnüsse sind echt lecker.
Schmeckt immer ein wenig anders, aber immer sehr gut. Konnte damit inzwischen auch Nicht-Veganer überzeugen. ?
Liebe Grüße, Michaela
Ich wusste es auch eine lange Zeit nicht, man lernt halt nie aus;) Lekere Idee mit der Pesto!
Liebe Grüsse,
Krisi
Hallöchen Krisi,
ja, egal wie alt man wird, man lernt immer noch etwas Neues.
Gestern hat uns eine Leserin gesagt, dass sie auch Pesto aus Radieschenblättern macht. Kannten wir auch noch nicht. Ha! Es bleibt aufregend…
Toastige Grüße
Eden