Das Genie überblickt das Chaos. Oder eher das Gefrierfach, wie im Fall unserer Grünkohl-Lasagne. Und welche unorthodoxen Methoden zum Einsatz kommen können, wenn es darum geht, sich so ein Rezept auszudenken, könnt ihr hier nachlesen…
Bei so einem Food Blogger denkt man ja manchmal, dass der die kulinarische Weisheit mit Löffeln gefressen haben muss oder zumindest ein Mastermind wäre, wenn es um Lebensmittel geht. Der zieht seine Inspiration frisch aus dem Äther, kreiert per Photosynthese neue Ideen und aus dem Nichts entstehen lukullische Wunderwerke. Als Leser darf man sich da beruhigt zurücklehnen und staunen.
Wohl unnütz zu sagen, dass das bei uns nicht so funktioniert. Die Geburt unserer Grünkohl-Lasagne verlief eher wie folgt: Ich prokrastinierte auf dem Sofa vor mich hin. Eingewickelt in meine Wolldecke. Tief versunken in einen Serienmarathon auf Netflix. Und natürlich schlummerte ich dabei ein. Im Traum wurde ich dann vom Geist des verlorenen Hipstertums heimgesucht. Und er flüsterte mir Dinge wie „Green Smoothies“ und „Kale Chips“ ins Ohr. Als ich wieder wach wurde, stand ich an der Kasse vom Supermarkt und auf dem Band lag ein monströs großer Beutel mit gefrorenem Grünkohl. Fertig geschnitten. Bereit für jede Schandtat. Und ich blinzelte nur ungläubig. Kann mich mal jemand zwicken? Ich träume noch!
Aber die darauf folgenden Tage, ach, was rede ich, Wochen (!) starrte ich immer wieder wie paralysiert ins Gefrierfach und schnaubte verächtlich. Denn ich mag gar keinen Grünkohl. Und auch keine grünen Smoothies. Und auch keine Kale Chips. Dieses grüne Kraut ist mir zutiefst suspekt! Aber nun war es da und ich musste damit auch etwas machen. Irgendwas! Aber zum Glück gibt es eine Sache, die ich absolut und unumstößlich verinnerlicht habe: When in doubt, put it in a lasagna! Und was soll ich sagen? Es stimmt. Selbst eine Grünkohl-Lasagne kann eine kulinarische Offenbarung sein! Rauchig, würzig, deftig. Eine Kombination, die immer zieht. Und dann noch massenweise Sauce dabei? Wo darf ich unterschreiben?
Probiert sie aus, ich verspreche euch, ihr werdet es nicht bereuen. Und schlechte Träume von bärtigen Männern mit Dutt und Holzfällerhemden bekommt ihr davon auch keine. Was? Ihr wollt euch nicht überzeugen lassen? Dann probiert es doch mal mit unserer Champignon-Lasagne oder gar unserer Lasagne-Suppe aus!
Grünkohl-Lasagne mit Béchamel-Sauce
Zutaten
- 500 g Grünkohl (TK)
- 200 g Räuchertofu
- 2 Zwiebeln
- Lasagneplatten
Bechamel-Sauce
- 4 EL Vegane Butter bzw. Margarine
- 50 g Mehl
- 500 ml Pflanzensahne
- 250 ml Gemüsebrühe
- 8 EL Hefeflocken
- 1 Bund Schnittlauch
- Pfeffer, Salz
Anleitungen
- Das Räuchertofu und die Zwiebeln in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne kräftig anbraten, dann den aufgetauten Grünkohl hinzufügen und für ca. 10 Minuten mit dünsten und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- In einem Topf wird zuerst die Butter geschmolzen. Das Mehl hinzufügen und mit einem Schneebesen kräftig verrühren und anschwitzen. Dann mit der Gemüsebrühe ablöschen.
- Unter Rühren die Sahne nach und nach langsam hinzufügen. Danach folgen die Hefeflocken und der kleingeschnittene Schnittlauch. Zum Schluss kräftig abschmecken mit Salz und Pfeffer.
- Auf den Boden einer Auflaufform wird nun etwas Sauce gegeben, dann eine Schicht Lasagneplatten darauf verteilen und es folgt eine Schicht Grünkohl und wieder Sauce. So verfahren, bis alle Zutaten leer sind, und darauf achten, dass die letzte Schicht aus Sauce besteht.
- Im Backofen bei 180° (Umluft) für ca. 35 Minuten backen, bis die Lasagne eine goldgelbe Kruste hat.
Eine köstliche Variante vom Kohl. Hatte frischen Kohl, zusätzlich mit etwas Kümmel gewürzt. Ich habe die Pflanzensahne mit 1/2 Milch und 1/2 Obers ersetzt. Und obendrauf kam noch geriebener Käse. Wow, super gut 👍👍👍👍
Die Lasagne ist sehr lecker! Ich habe die Sahne durch Kokosmilch und Hafercuisine ersetzt. Herzlichen Dank für das tolle Rezept.
Dankeschön! 🙂 Freut uns, dass es Dir geschmeckt hat!
Die Grünkohl-Lasagne ist auch einer unserer Favoriten und wird immer mal wieder auf den Tisch (und in den Bauch) gezaubert.
Keep on toasting,
Maddin