Heute ist der Tag der Entscheidung. Es gab bisher kaum ein Rezept in der Laborküche, auf das wir gewartet haben wie auf Weihnachten. Denn die entscheidende Zutat dafür fiel nicht einfach vom Himmel. Was aber so Ungewöhnliches wurde für unsere Apfel-Mandel-Cremetörtchen benötigt?!
Um es kurz und schmerzlos zu machen: Der Apfel war’s! Wer hätte gedacht, dass etwas so Ordinäres wie ein Apfel uns noch vom Hocker reißen könnte, aber dieser tat es. Anfang des Jahres haben wir auf Instagram nämlich einen super roten Apfel entdeckt, der uns schlagartig fasziniert hat. Da war nicht nur die Schale knallig rot, sondern auch das Fruchtfleisch!
Und es war keine Lebensmittelfarbe oder überproportionale Portion Photoshop am Werk, sondern nur viel, viel Zeit. Notwendige Zeit, um eine mittlererweile sehr alte Apfelsorte zu kultivieren, die auf den wunderbaren Namen „Roter Mond“ (oder auch „Weirouge“) hört. Der kleine Grufti in uns sorgt dafür, dass einem bei dem Namen automatisch die Toasts höher schlagen!
Aber Social Media war im Endeffekt nicht nur dafür verantwortlich, dass wir uns überhaupt erst auf die Suche nach dem Roten Mond begaben, sondern half auch schnell beim Finden. In der veganen Bielefeld-Gruppe auf Facebook erweiterte sich nicht nur unser Vokabular um Worte wie: „Arboretum“ und „Pomologe“, sondern auch um die Erkenntnis, dass zwischen Eden und mir ein Obst-Arboretum liegt, das völlig unter unserem Radar geflogen ist. Ein Obstgarten, der sich zum Ziel gesetzt hat, klassische Apfelsorten zu erhalten. Chaching! JACKPOT!
Mehr bio, mehr regional geht einfach nicht! Nur warten mussten wir eine Weile, denn der einzige Apfelbaum mit dem „Roten Mond“ trägt auch nicht an jedem Tag des Jahres reife Früchte. Und was wir aus den Äpfeln gezaubert haben, lässt Schneewittchen wahrscheinlich vor Neid erblassen: Unsere zarten Apfel-Mandel-Cremetörtchen haben einen Geschmack, der entschädigt ein bisschen für die monatelange Warterei. Gut Ding, Weile… Ihr wisst, wie’s läuft! Aber bitte nicht verzagen, die Cremetörtchen brauchen nicht zwangsläufig einen Roten oder einen Blutmond, reguläres Apfelmus tut es auch!
Zarte Apfel-Mandel-Cremetörtchen
Zutaten
Teig
- 150 g Mehl
- 150 g Vegane Butter bzw. Margarine (kalt)
- 100 g Gemahlene Mandeln
- 100 g Marzipan (gekühlt)
- 70 g Zucker
- 1 Prise Salz
Füllung
- 250 g Apfelmus *
- 250 g veganer Quark oder Skyr (Vanille)
- 8 EL Speisestärke
- Einige Tropfen Bittermandel-Aroma (optional)
Anleitungen
- Für den Teig Mehl, Mandeln, Zucker und Salz in eine Schüssel geben und vermengen.
- Nun das gekühlte Marzipan mit einer feinen Küchenreibe zu den vermischen Zutaten raspeln, dann die Butter in kleine Würfel schneiden und ebenfalls dazu geben.
- Alles so lange miteinander verkneten, bis ein glatter geschmeidiger Teig entstanden ist.
- Als nächstes das Muffinblech vorbereiten. Dazu in jede Mulde einen dünnen Streifen Backpapier geben, der großzügig an den Seiten übersteht. (Damit kann man nach dem Backen die Törtchen einfach aus dem Blech heben!)
- Den fertigen Teig gleichmäßig in die Mulden verteilen und am Boden und Rand fest andrücken. (Solltet ihr Teig übrig haben, könnt ihr diesen für Streusel benutzen!) Anschließend das Muffinblech für ca. 30 Minuten im Kühlschrank kaltstellen.
- In der Zwischenzeit das Apfelmus in eine kleine Schüssel geben und mit vier Esslöffeln Speisestärke glatt rühren. Das Gleiche ebenfalls mit dem Quark machen.
- Nun löffelweise abwechselnd Apfelmus und Quark in die Mulden füllen und zum Schluss mit einem Holzstäbchen oder Löffelstiel kräftig marmorieren.
- Die Törtchen im vorgeheizten Backofen bei 170°C (Umluft) für ca. 25 Minuten backen und anschließend komplett auskühlen lassen, damit die Füllung eindicken kann. (Falls die Törtchen beim Backen zu dunkel werden, einfach mit etwas Alufolie abdecken.)