Wenn ich früher gewusst oder auch nur geahnt hätte, dass sowas wie Kuchen weit über einen Marmorkuchen hinausgeht und noch nicht einmal süß sein muss, dann wäre ich wahrscheinlich schon lange ein Kuchen-Fan gewesen. Und unserem Porree-Pilz-Kuchen hätte ich wohl gleich nach der ersten Verkostung einen Antrag gemacht…
Einer meiner Backenzähne hat am Wochenende ein bisschen rumgequengelt. Nichts Schmerzhaftes, nichts Besorgniserregendes und nichts, was bis zur nächsten Kontrolle nicht noch warten könnte. Aber etwas nervig, Ihr kennt das bestimmt. Wie so viele andere Probleme ließ sich das aber mit Essen beheben. Im Nachhinein sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es nicht bloß irgendein halbstarker Zahn in meinem Mund war, sondern der herzhafte Zahn! Den kennt Ihr nicht? Tja, da liegt wahrscheinlich dann auch der Hase im Pfeffer. Der herzhafte Zahn ist nämlich der völlig vernachlässigte kleine Bruder vom süßen Zahn, der immer fleißig gefüttert wird. Und damit der herzhafte Zahn auch mal wieder etwas Aufmerksamkeit erhaschen kann, hat der Schlingel wohl etwas rumgezickt.
Doch er wurde von Küchenfee Eden auch gleich wieder mit einem herzhaften Kuchen besänftigt. Und als ob das nicht schon gut genug klingen würde, gab es Pilze als Füllung noch gleich dazu! (Der Pilzpate lässt grüßen!) Och, wie sehr ich Kuchen so viele Jahre meines Lebens gnadenlos unterschätzt habe. Den Anfang hat damals der Zwiebel-Lauch-Kuchen gemacht und ihm folgten noch Rosenkohl-Tarte, ein Linsen-Lauch-Kuchen und natürlich die Paprika-Zwiebel-Gugelhupfe. Kuchen kann auch deftig sein!
Ein Kreuz, das wir sonst bei den süßen Kuchen zu tragen haben, ist ja auch, dass wir gar nicht so viel essen können, wie wir backen. Meistens freuen sich dann die Kollegen von Eden über das Naschwerk in der Küche. Den Porree-Pilz-Kuchen haben wir aber ganz für uns alleine behalten. Muhahahahaha! Und nicht nur den herzhaften Zahn, sondern das gesamte Gebiss zufrieden stellen können!
Porree-Pilz-Kuchen mit Kichererbsen
Zutaten
Boden
- 200 g Mehl (630er Dinkelmehl)
- 60 g Vegane Butter bzw. Margarine (geschmolzen)
- 100 ml Wasser (lauwarm)
- 1 Pck. Trockenhefe
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
Füllung
- 300 g Pilze
- 250 g Kichererbsen
- 200 g Porree
Creme
- 100 g Cashews
- 100 ml Pflanzenmilch
- 3 Knoblauchzehen
- 2 EL Hefeflocken
- 2 TL Rosmarin
- 1 TL Majoran
- 1 TL Paprikapulver (geräuchert)
- Salz, Pfeffer
Anleitungen
- Als erstes die Cashews für die Creme vorbereiten. Dafür die Nüsse in eine kleine Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergießen und die Schüssel vorerst beiseitestellen.
- Für den Teig Wasser, Hefe und Zucker in eine kleine Schüssel geben und miteinander verrühren und etwa 10 Minuten warten, bis die Hefe beginnt, Blasen zu werfen.
- Mehl, Salz und die geschmolzene Butter in eine Schüssel geben, dann die Hefemischung hinzufügen und alles zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig sich etwa verdoppelt hat.
- Eine Springform mit Backpapier auskleiden, den Teig hinein geben und flach bis an den Rand drücken. Anschließend nochmals für ca. 30 Minuten gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Porree in dünne Scheiben schneiden und die Pilze in kleine Stücke. Beides zusammen in einer Pfanne mit den Kichererbsen und etwas Öl für ca. 10 Minuten andünsten.
- Für die Cashew-Creme die eingeweichten Cashews und alle weiteren Zutaten in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab zu einer sämigen Masse pürieren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken, über die Füllung geben und alles gut miteinander vermengen.
- Die Füllung nun auf dem vorbereiteten Teig verteilen, leicht andrücken und für 40-45 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 170° (Umluft) backen, bis sich eine goldbraune Kruste bildet.