Was gibt es Schöneres als frische Brötchen direkt aus dem Ofen? Nicht viel, und besonders nicht, wenn man in einem Land lebt, das etwas wie „Brotkultur“ kennt. Wir pflegen diese Kultur auch in vegan, darum gibt es heute ein reichlich ausgetüfteltes Rezept für richtige, echte Laugenbrötchen!
Wie ich schon bei unseren Erdbeer-Mandel-Keksen berichtete, passiert es manchmal, dass ich in der Küche die Nerven verliere. Besonders wenn Dinge nicht so funktionieren, wie sie sollen. Das macht mich einfach fertig! Und diese kleinen Laugenbrötchen hier, die waren wirklich mein persönlicher Mister Miyagi. Sie waren geduldig. Sie waren unermüdlich. Und ich habe viel, sehr viel, Ruhe und Ausdauer bei ihnen beigebracht bekommen.
Mein erster Versuch war geschmacklich ein absoluter Treffer. Sie waren weich, sie waren fluffig und hatten den ganz typischen Geschmack, den so ein Laugenbrötchen eben haben muss. Aber ihre Optik sah eher nach einem ernstzunehmenden Vitaminmangel aus, da sie so bleich waren wie die Hauswand im Winter. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass es auch nicht hilft, sie noch ein paar Minuten länger im Backofen liegen zu lassen. Davon werden sie auch nicht dunkler, sondern nur furztrocken und steinhart. Ein Trauerspiel!
Ring frei zur zweiten Runde. Ich konsultierte das Internet. Dort schrieb man, dass etwas Backmalz in der Lauge die dunkle Farbe der Laugenbrötchen unterstützen und intensivieren könnte. Ich zog also in die weite Welt hinaus und besorgte dieses Malz mit der Gewissheit, dass es eine weitere Zutat in meinem Schrank sein würde, die nur selten bis nie das Licht der Welt wiedersehen würde. Alles für die perfekten Laugenbrötchen! Ich knete also meinen Teig, ließ ihm extra viel Zeit zum Gehen und badete ihn auch extra lange in der Lauge. Das Ergebnis: Meine Brötchen waren nur marginal dunkler, aber diese Extrazeit im heißen Wasser hatte die Hefe getötet. Sie wirkten wie kleine Ballons, aus denen man die Luft herausgelassen hatte.
Dritter Versuch. Alles zurück auf Anfang. Die ersten Brötchen waren zumindest geschmacklich gut und hatten eine gute Form. Was also kann ich ändern? Scheiß auf das lange Gehen, dafür hat keiner Zeit. Scheiß auf das Backmalz. Das hat eh keiner von unseren Lesern zuhause. Es bleibt übrig: die Lauge. Ich nahm also eine großzügige Menge Natron, getrost nach dem Motto „Viel hilft viel“ und siehe da… die perfekten Laugenbrötchen. Der Endgegner ist besiegt!
Und wie wundervoll, dass ihr jetzt gar nicht mehr experimentieren müsst, sondern einfach nur noch unserem Rezept folgen könnt. Die Scheißarbeit hab‘ ich nämlich schon für euch erledigt und ihr bekommt dafür ein Rezept mit Gelinggarantie. 😉
Ofenfrische vegane Laugenbrötchen
Zutaten
Brötchen
- 300 g Mehl
- 150 ml Wasser Lauwarm
- 2 EL Öl
- 1 EL Salz
- 1 EL Zucker
- 1 Pck. Trockenhefe
Lauge
- 1,5 L Wasser
- 50 g Natron
Anleitungen
- Hefe und Zucker in eine kleine Schüssel geben, das lauwarme Wasser hinzufügen und verrühren, bis sich alles aufgelöst hat. Für ca. 10 Minuten stehen lassen, bis die Hefe beginnt zu schäumen.
- Mehl, Salz und 1 EL Öl in eine große Schüssel geben und in der Mitte des Mehls eine Mulde formen. In die Mulde wird nun das Hefegemisch gegossen. Die Zutaten von der Mitte zum Rand locker miteinander vermischen, dann den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten, bis er glatt und geschmeidig ist. (Sollte er zu klebrig sein, einfach mit mehr Mehl bestreuen und weiter kneten.)
- Eine saubere Schüssel mit dem restlichen Öl einreiben, den Teig hineingeben und für ca. 1-2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat. Anschließend den Teig kurz durchkneten, in kleine handliche Portionen teilen und zu Kugeln formen.
- In einem Topf das Wasser zum Kochen bringen und dann das Natron hinzufügen. (Vorsicht: es schäumt kräftig!) Dann werden die Teigkugeln für ca. 20-30 Sekunden ins Wasser gegeben.
- Das Laugengebäck aus dem Wasser holen und auf ein Backblech legen. Mit etwas Salz oder Kernen bestreuen, kreuzförmig einschneiden und für ca. 15-20 Minuten bei 200° (Umluft) im vorgeheizten Ofen backen.
Ich bin total begeistert, wie genial sind diese Laugenbrötchen?! Meega lecker und fluffig. Besser, als jedes gekaufte.
Danke für diese grandiose Bereicherung meiner Rezepte ❤️
Lg Jasmin
Hallo Jasmin,
vielen Dank für Deinen schönen Kommentar.
Es freut uns, wenn „unsere“ Laugenbrötchen nun häufiger auf Deinem Teller landen. 🙂
Toastige Grüße,
Maddin
hallo,
kann ich den zucker auch weglassen???
oder vllt. ersetzen?
Hallo Claudia,
du kannst den Zucker problemlos mit einem Süßungsmittel deiner Wahl ersetzen. Die Hefe braucht zum Aufgehen einfach nur ein bisschen süßes Futter.
Gutes Gelingen und frühliches Toasten
Eden
ok ….. ich werde es mal testen.
vielen lieben dank 🙂
Ich habe die Brötchen noch nicht getestet, werde es demnächst aber mit Dinkelmehl, da unser kleiner Allergiker Schatz vegan lebt (aber Fleisch isst???)
Jedenfalls wollte ich nur mal sagen, dass ich deinen Schreibstil grandios finde. Habe glaube noch nie so gelacht beim Rezept lesen . Danke?
Guten Morgen Tanja,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Das geht runter wie Margarine auf frisch gebackenen Brötchen. <3
Hier noch ein kleines Geheimnis: Wir backen nahezu alle unsere Rezepte mit 630er Dinkelmehl. Du wirst also keine Schwieigkeiten bekommen, bei deinen Brötchen. 😉
Sonnigen und toastigen Sonntag
Eden
Das Rezept ist suuuper! Meine Laugensemmeln sind einfach PERFEKT geworden.
Ich backe alles mit Dinkel und habe 1:1 630er Dinkelmehl genommen – funtioniert auch. Und die 15min haben bei mir völlig ausgereicht.
Hast Du Erfahrung damit, die Rohlinge nach dem Natronbad einzufrieren? Ich mache bei solchen Sachen immer doppelte Menge (lohnt sich in diesem Fall auch für die Lauge), aber wenn ich keine Körner sondern z drau streue, taut sich das ja erfahrungsgemäß nicht so gut auf.
Deshalb will ich probierem, diese tollen Teile vor dem Backen einzufrieren.
Auf jeden Fall danke für Deine ausgiebigen Tests!
Hallöchen Karin,
was das Einfrieren der Teiglinge betrifft können wir dir leider keine Erfahrungswerte geben. Wir backen meistens nur eine Fuhre und da ist erwahrungsgemäß alles so schnell aufgegessen, dass es sich nicht lohnen würde vorher etwas einzufrieren.
Wenn du es ausprobiert hast, wären wir aber schlimm doll gespannt, ob es geklappt hat. Komm also gerne nochmal vorbei und hinterlass uns einen Kommentar. 😀
Spannungsgeladene Grüße
Eden
Hallo, zufällig auf eure Seite gestoßen. In meiner Familie bin ich der einzige, der versucht sich vegan zu ernähren. Zumindest wenn ich selbst was zubereitet muss es vegan sein und einfach.
Und ich muss sagen, die Brötchen wurden ein Traum. Schmecken sogar meiner Frau. Nach dem Natronbad wurde alles ein bisschen weich und musste schauen, alles wieder in die richtige Form zu bringen. Aber schmecken tun sie einfach traumhaft – auch noch einen Tag aus dem Kühlschrank.
Danke für das tolle Rezept.
Huhu Otmar,
na wenn das nicht runter geht wie vegane Butter, dann wissen wir auch nicht! Dein Kommentar ist uns ein inneres Blumenplücken und wir freuen uns, dass wir nicht die einzigen sind die so auf die Laugenbrötchen abfahren. Davon ein großes Körbchen voll auf den Frühstückstisch und der Sonntag ist gerettet! 😀
weiterhin viel Spaß beim Suchen und Finden hier auf der Seite und fröhliches Toasten!
Eden
Die Laugenbrötchen sind ?
Das ist das erste Mal, dass ich Laugenbrötchen selbst hinbekommen habe.
Ganz tolles Rezept!
Hey hey Nicole,
awww! Das ist doch mal ein schöner Kommentar! Dankeschön dafür. Wir freuen uns immer, wenn ein Rezept funktioniert und wenn man dann auch noch eine Back- oder Kochpremiere feiern kann umso besser! <3
Viel Spaß mit deinen Laugenbrötchen und frohes Futtern!
Eden