Das Leben ist wie eine Zwiebel. Es hat ziemlich viele Schichten und manchmal bringt es einen echt zum Heulen. Pizza hingegen, das ist wie verliebt sein. Eine aufregende Welle der Verzückung, die einen fast blöd werden lässt. Und unsere Frühlingszwiebel-Pizza? Nun ja, da müssen wir erst mal grübeln…
Lehnt euch mal mit Oma Toastenstein einen Moment zurück und lasst sie über alte Zeiten schwadronieren: Ich musste früher nicht im Schnee, barfuß, zwanzig Kilometer zur Schule laufen, aber hätte ich damit Zwiebeln aus dem Weg gehen können, wäre ich freiwillig zehn Kilometer mehr gelaufen. Ich habe Zwiebeln gehasst! Mit einer Passion, mit der ausschließlich kleine Kinder hassen können. So tief und inbrünstig, dass es körperliche Ausmaße angenommen hat.
Meine Mutter kann darüber leidvolle Anekdoten erzählen. Sie war dazu verdammt, Zwiebeln für Hackbällchen und Frikadellen bis zur Unkenntlichkeit zu pürieren. Allein der Biss auf ein winziges Zwiebelwürfelchen hat bei mir spontane Würgreflexe ausgelöst. Eine tragische Momentaufnahme meines Lebens, deren Protagonisten das Lokal einer berühmten Fast Food Kette und eine Erziehungsberechtigte am Rande ihrer Kapazitäten waren, kann das bezeugen. Und nun wippe ich fröhlich in meinem imaginären Schaukelstuhl hin und her und bin amüsiert…
…denn jetzt trage ich ohne Probleme Rezepte aus der Laborküche, die mal eben ein lockeres halbes Kilo Zwiebeln verarbeiten. Was ist nur aus mir geworden!? Ich bin ein Kind mit sehr klaren kulinarischen Prinzipien gewesen! Und nun bin ich ’ne olle Schrulle mit ’nem Food Blog, die Blumenkohl in Cupcakes schmeißt und Milch frittiert.
Komisch, dieses Erwachsenwerden. Während eine zarte Brise durch mein Fenster weht und ich vor mich hin schaukle, grüble ich darüber noch ein bisschen. Und ich esse Frühlingszwiebel-Pizza dabei. Vielleicht habe ich die Lebensschicht erreicht, in der ich mich verliebe… in Zwiebeln.
Frühlingszwiebel-Pizza mit Schnittlauch
Zutaten
Teig
- 400 g Mehl (630er Dinkelmehl)
- 250 ml Wasser (lauwarm)
- 1 Pck. Trockenhefe
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
Sauce
- 80 g Cashews
- 120 ml Pflanzenmilch (ungesüßt)
- 2 EL Hefeflocken
- 1 EL Apfelessig
- 1 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer
- 4 Knoblauchzehen
- 1 Bund Schnittlauch
Belag
- 5 Frühlingszwiebeln
- Veganer Streukäse nach Belieben
Anleitungen
- Als erstes wird die Hefe für den Teig vorbereitet. Dazu Hefe, Wasser und Zucker in einen Becher geben und verrühren. Anschließend für mindestens 10 Minuten stehen lassen, um die Hefe zu aktivieren.
- Mehl, Salz und Olivenöl in eine große Schüssel geben und die Hefemischung hinzufügen. Nun alles vermischen und zu einem glatten geschmeidigen Teig verkneten.
- Den fertigen Pizzateig mit einem feuchten Handtuch abdecken und an einem warmen Ort für mindestens 30 Minuten gehen lassen (je länger, desto besser!).
- In der Zwischenzeit die Cashews in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen. Dann für ca. 15 Minuten einweichen lassen.
- Die Cashews mit den restlichen Zutaten (bis auf den Schnittlauch) für die Creme in einen Mixer geben und fein pürieren. Den Schnittlauch in Röllchen schneiden und ca. 3/4 unter die Creme rühren.
- Für den Belag die Frühlingszwiebeln leicht schräg in Scheiben bzw. Ringe schneiden.
- Den Pizzateig in zwei Teile trennen, kurz zu runden Kugeln formen und flach ausrollen oder mit den Händen zu dünnen Fladen formen. Anschließend auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.
- Die Creme auf beide Pizzen aufteilen und mit einem Löffel dünn verstreichen. Dann etwas Streukäse auf den Pizzen verteilen, dann mit Frühlingszwiebeln belegen und mit dem restlichen Schnittlauch bestreuen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 200°C für ca. 10-15 Minuten backen, bis der Rand der Pizza goldbraun ist.
Es sieht so lecker aus!